Adam und Eva

von Oskar Herwartz

GOTT, DER HERR, nahm also den Menschen und setzte ihn in den Garten von Eden, damit er ihn bebaue und hüte.(Genesis 2,15)


Ihr Lieben

Euch ist doch sicher die Geschichte von Adam und Eva bekannt!

Sie wurde vor etwa dreitausend Jahren, vielleicht zur Zeit des berühmten Königs Salomo, geschrieben. Der Verfasser hatte seinen Lesern erzählen wollen, auf welche Weise die Bosheit zwischen den Menschen in die Welt gekommen sei. Er benutzte dabei Bilder die den Menschen seiner Zeit verständlich waren: Eine Schlange, die jeder kannte, und deren Hinterlist jeder fürchtete. Den Schöpfer, der wie ein mächtiger Gutsherr in seinem Besitz spazieren geht, und auch seine ungehorsamen "Pächter" von seinem Gut verweist. Seine Grenze schützt er durch Engel, wie es Könige durch Soldaten tun.

Jesus hat uns erzählt, dass der Schöpfer unser Vater ist, der uns liebt, und der will, dass wir uns alle untereinander vertragen und helfen.

Nun hat ein Großvater versucht, die Geschichte von den ersten beiden Menschen seinen Enkeln zu erzählen, aber etwas anders als der vor dreitausend Jahren. Er meint nämlich, ihr lebtet heute in einer anderen Welt. Mit Autos, Flugzeugen und Telefon. Darum hat er ganz vorne angefangenen. Es hat ihm ganz bestimmt viel Freude gemacht, denn er erzählt, als wenn er alles selbst erlebt hätte.

Ganz zuletzt werdet ihr auch dabei sein.

Der Mensch erzählt

Eigentlich fand ich alles um mich herum ganz selbstverständlich:

Die Bäume und den Wald, die Blüten, den Duft. Die Weiten und Wiesen, den strömenden Fluss, den rauschenden Wildbach, den stillen Teich. Die Berge, die Täler, die Ebenen. Alles war voller Leben.

Große Tiere, manche viel größer als ich.

Kleine winzige Tiere, die im Laub krabbelten oder im Grase hüpften. Frösche und Unken, die im Teich nachts manchmal einen gewaltigen Lärm machten. Fische im Wasser: die flinken Forellen im Bach und die gemütlichen Karpfen im Teich. Schnecken , Würmer, Fliegen und Mücken.

Vögel in der Luft und in den Bäumen. Ihr Gesang und ihr Rufen erfüllte alles um mich herum.

Und ich war glücklich, ein Teil dieser Welt zu sein. Ich zog mit den großen Herden über die Savannen, lagerte mit ihnen und sie wärmten mich bei Nacht. Ich trank ihre Milch und fand immer genug Samen und Früchte, Schnecken und Heuschrecken.

Oder ich wanderte allein auf Tierwechseln durch den dichten Wald, der immer genug Nahrung lieferte. Kleines Getier, Beeren, Pilze und Wurzeln.

Nein, Angst hatte ich nicht.

Meine Augen und Ohren waren gut und meine Muskeln und Gelenke waren stark und schnell.

So streifte ich durch die Welt. Ich kannte alle Pflanzen und Tiere. Mit den meisten war ich gut Freund, nur bei wenigen war Vorsicht geboten. Doch ich kannte ja ihre Sitten und Gebräuche und konnte mich daran halten. Ich war eines der Lebewesen unserer gemeinsamen Welt.

Am nächsten standen mir natürlich die großen Waldmenschen, die Ihr Menschenaffen nennt. Bei ihnen hielt ich mich besonders gerne auf. In ihrer Nähe war ich sicher und besonders eins mit der Welt. Doch obwohl ich ihnen Namen gab und sie auch auf meinen Anruf herbei turnten, außer dem Pascha der Truppe natürlich, blieben sie mir doch fremd. Sie konnten mir nicht antworten, wenn ich etwas von ihnen erfahren wollte.

Und Fragen hatte ich!

Ich sah ja, dass alle Lebewesen in sich vollkommen waren, gleich ob Pflanzen oder Tiere. Sie wurden geboren, wuchsen, ernährten sich, jedes auf seine Art, paarten sich und bekamen wieder Junge. Sonne, Wind und Regen sorgten für Wärme und Feuchtigkeit.

Eine großartige, wunderbare, aber verwirrende Welt. Ich fühlte mich ganz und gar als ein Teil von ihr. Gleichzeitig allerdings beobachtete ich sie. Und ich erkannte, dass jedes Lebewesen an seiner Stelle dem Ganzen diente. Teils einfach als Nahrung, teils, indem sie durch Ausmerzung oder Auflösung kranker und abgestorbener Wesen das Ganze gesund erhielten. Auf diese Weise blieb die Schöpfung in einem soliden Gleichgewicht, obwohl jedes einzelne Lebewesen nur darum bemüht war, sich selbst und seine Art zu erhalten. Und das taten die vielen einzelnen Arten alle ganz unbewusst, indem sie so lebten, wie es ihrer Art gemäß war.

Niemand verurteilte den Fuchs oder den Habicht, weil er eine Maus schlug,
niemand den Storch, weil er Frösche fraß,
niemand den Löwen, wenn er ein Gnu erbeutete,
niemand den Spatz, der von Körnern lebte,
niemand die Weidetiere, weil sie Gras rupften,
niemand den Bären, der Fische fing, Wurzeln ausgrub und auch mal einen Rehbock fraß.

Alle taten das, was sie taten, um ihr Leben zu erhalten. Aber auch nicht mehr. Gleichzeitig dienten sie, jeder für sich, dem Leben aller anderen. Und ich lebte wie sie.

Aber ich konnte diese Welt nicht nur von innen sehen, sondern ich betrachtete sie auch von außen. Ich erkannte das Wunder der Schöpfung, und ich fragte nach dem Schöpfer dieser herrlichen Welt.

Es war klar, er musste ein gewaltiges Wesen sein.

Gewaltig an Macht.

Gewaltig an Weisheit.

Und er musste ein Künstler sein, der seine Geschöpfe liebte, weil er sie geschaffen hatte.

Ich suchte ihn am Himmel.
Ich suchte ihn im Wind.
Ich suchte ihn in der Erde.
Ich suchte ihn im Meer.

Manchmal, wenn ich an die Grenzen meiner Kräfte gestoßen war, am ewigen Eis der Berge, am unendlichen Meer, bei schnellem Lauf oder nach einer langen, ermüdenden Wanderung, dann lag ich im Laub oder auf dem Moos und blickte in die funkelnden Sterne, oder ich schaute auf die ruhelosen Wellen am Strand oder in die Dunkelheit der Nacht und dann sehnte ich mich nach etwas.

Ja, nach dem Schöpfer dieser herrlichen Welt, aber auch immer stärker nach einem anderen Menschen, mit dem ich über meine Freude an der Welt und über ihren Schöpfer reden konnte. Einen Menschen, der mich verstehen würde, der mir antworten könnte.

Bald war meine Sehnsucht nach diesem anderen Menschen so stark, dass ich fast nichts anderes denken konnte. Mehr als einmal geriet ich in Gefahr, weil ich in meinen Träumereien die Signale der Natur nicht bemerkt hatte.

Ich suchte unter den Tieren nach einem Begleiter. Ich wollte einfach nicht mehr allein sein. Die Affen kamen aber für mich nicht in Frage, weil sie in der Savanne nicht mehr mitkommen konnten.

Nach langem Suchen kam mir das Glück zu Hilfe. Ich fand einen von seinem Wolfsrudel verlassenen Welpen. Den nahm ich zu mir und fütterte ihn groß. Er war sehr anhänglich und wir beide hatten viel Spaß miteinander.

Dann bekam ich das Gefühl, die Welt sei zu groß für mich. Wenigstens bei Tage zerflossen die Gedanken in der sinnverwirrenden Vielfalt meiner Umgebung. Ich sehnte mich nach einem Gehäuse oder einem Nest, in dem die Welt begrenzter sei. So baute ich mir aus herabgefallenen Zweigen und Ried eine Hütte.

Etwa um diese Zeit machte ich mich auf zu einem Ziel, dem Vulkan, wohin ich schon lange gewollt hatte, weil ich wissen wollte, was es mit ihm auf sich hatte. In manchen Nächten leuchtete er so bedrohlich zu mir herüber. Ob sich dort das Geheimnis des Schöpfers lüften ließ?

Ich fand etwas Wunderbares: das Feuer! Zufällig sah ich, wie ein trockener Zeig in ein Lavarinnsal fiel. Sofort brannte er lichterloh. Mein Hund winselte vor Angst. Aber ich kam auf eine Idee: Ich zündete etwas Reisig an und stellte zu meiner Freude fest, dass ich das Feuer von Reisig zu Reisig weitergeben, dass ich es vermehren konnte.

Das Feuer war also auch ein Geschöpf! Aber ein ganz besonderes: es strahlte Wärme aus und Licht. Tagelang blieb ich in der Nähe der Lava, dem flüssigen Feuer, das aber am Ende seines Laufes starr wurde und kalt.

Mein Reisig brannte weiter, doch musste ich dem Feuer immer neue Nahrung geben. Es blieb nichts als schwarzer Staub. Handelte Gott durch Feuer? Nur, zwischen dem Feuer und dem Leben bestand Feindschaft. Das merkte ich, als wenig später die Steppe brannte und alles Getier flüchtete. Ich merkte auch, dass mich die gefährlichen großen Raubtiere mieden, wenn ich am Feuer saß. Der Hund freilich gewöhnte sich bald.

Ich hatte mir nämlich brennendes Reisig von meinem Ausflug zum Vulkan mitgebracht. Das war ein anstrengender Marsch gewesen, weil ich dem Feuer unterwegs immer neue Nahrung geben musste. Nun hatte ich bei Tage allerhand zu tun, weil ich das Feuer ernähren und natürlich auch für mich nach Essbarem suchen musste. Dadurch wurden meine Streifzüge kürzer. Auch meinen Wohnort musste ich hin und wieder wechseln, weil ich seine Umgebung abgesucht hatte. Dann musste ich auch jedes Mal das Feuer mitnehmen. So beherrschte es mich ein wenig. Allerdings, wenn ich abends am Feuer saß, dann erfuhr ich auch, dass ich durch das Feuer stärker geworden war. Ich brauchte nur die Flammen auflodern zu lassen, dann zogen sich alle Tiere respektvoll von mir zurück. Vor dem Feuer natürlich, aber das war in meiner Hand.

Zugleich fühlte ich mich noch mehr als bisher außerhalb der Natur, deren Teil ich doch blieb. Wer war nun ich? Wer war der andere, der alles um mich geschaffen und so geordnet hatte, dass es sich selbst erhalten konnte?

Oder erhielt er seine Schöpfung und damit auch mich? Hatte er mich zum Feuer geführt, um mir das zu sagen? Warum konnten ihn meine Augen nicht sehen? Aber ich konnte ja nicht einmal mich sehen! Ja, meine Hand, meinen Fuß! Aber mich selbst?

Meine Sehnsucht nach einem anderen Menschen, mit dem ich hätte sprechen können, wurde immer stärker. Ich streichelte meinen Hund, der zufrieden knurrte. Aber ich blieb allein.

Wie lange das so mit mir gegangen ist, kann ich nicht sagen. Damals zählte ich noch nicht nach Wochen, Monaten, Jahren. Von heute aus gesehen, scheint es mir so. als wäre schon am nächsten Tag eine einschneidende Änderung geschehen:

Ich wollte fischen gehen. Der Hund war ein bisschen vorgelaufen. Plötzlich erstarrte er, dann suchte er aufgeregt auf der Erde, aber immer wieder schaute er mich ratlos an und winselte. Offenbar wusste er mit der Witterung, die ihm die Erde gab, nichts anzufangen. Schließlich holte ich ihn ein und war sofort ebenso erstaunt wie er: Ich sah eine Fußspur im Ufersand, die genau der meinen entsprach. Sie war nur etwas kleiner. Und sie war ganz frisch!

So sehr hatte ich mich nach einem anderen Wesen gesehnt, mit dem ich reden konnte, das mich verstand. War hier ein solches Wesen gegangen? Ich wollte nichts überstürzen. Besser, Unbekanntem gegenüber vorsichtig sein!

Der Hund musste das Fischgerät bewachen, und ich folgte vorsichtig der Spur. Die verriet keinerlei Hast, und es kam auch keine andere hinzu. Wir waren also allein. Ich war ziemlich aufgeregt, weil ich mir gar nicht vorstellen konnte, was ich nun erleben würde.

Dann sah ich sie! Ja, es war ein Mädchen, ein weiblicher Mensch. Sie ging im weichen Sand am Uferabbruch entlang und pflückte Beeren. Aber sie aß die Beeren nicht sofort, wie ich es immer tat, sondern legte sie in etwas hinein, was sie in der linken Hand hielt.

Ich wollte sie nicht erschrecken, darum kletterte ich leise auf den Uferabbruch, überholte sie in Deckung der Büsche und kletterte dann wieder zum Fluss hinunter. Nun ging ich eine kleine Strecke in der gleichen Richtung wie sie. So musste sie auf meine Spur stoßen und ich konnte sie aus einem Versteck beobachten.

Schnell pflückte auch ich ein paar Beeren bis meine Hand ganz voll war. Die wollte ich ihr schenken. Da war sie auch schon in Sicht. Sie stutzte an meiner Spur. Offenbar war sie genauso ratlos wie vorhin ich. Aber mir schien, sie sei eher geneigt, sich irgendwohin zu drücken, um mir nicht zu begegnen. Darum trat ich aus meinem Versteck heraus. Allerdings so, dass sie nicht merken konnte, dass ich sie schon beobachtet hatte.

So standen wir nun voreinander. Sie fluchtbereit und ich in der Hoffnung, sie werde stehen bleiben und mich anhören. Darum hielt ich ihr meine Hand voller Beeren hin. Wenn sie jetzt einen Schritt auf mich zu macht, dachte ich, dann habe ich gewonnen.

Sie schaute mich mit ganz großen Augen an. Aber sie schien mir nicht mehr so ängstlich. Und dann tat sie einen Schritt auf mich zu und hielt mir das entgegen, wo hinein sie ihre Beeren getan hatte. Es war eine kleine Mulde, die sie offenbar selbst aus Lehm geformt hatte. Durch meine Ernte wurde das Gefäß fast voll.

Wir hatten beide bisher noch kein Wort gesprochen. Es dauerte auch noch eine Weile, bis wir das tun konnten. Während dieser Zeit sammelten wir nun beide Beeren. Und weil die Ernte so groß war, gab sie mir ihre Schale und machte flott eine andere, in das wir nun gemeinsam sammelten. Dabei berührte ich sie mehrfach und spürte dabei die Wärme und Zartheit ihres Körpers.

Ihr mochten diese Berührungen ein bisschen Vertraulichkeit vermittelt haben, denn sie machte keine Einwendungen, als ich sie mit einer Handbewegung aufforderte mit mir zu kommen.

Es war ja nicht weit zu meinem Hund, aber weit genug, um sie nach ihrem Namen zu fragen. Sie wusste jedoch keinen für sich. "Ich bin ich", sagte sie einfach. Aber ich konnte sie doch nicht `Ich' nennen. Darum sagte ich: "Wenn du willst, so nenne ich dich 'Eva'."

Sie nickte und blieb nachdenklich stehen. Dann lächelte sie versonnen und sagte: "Und ich nenne dich `Adam', weil du aus Erde gemacht bist." Ich verstand diesen Namen erst später, aber dann machte er mich stolz auf Eva.

Die war nun ganz fröhlich; als sie aber meinen Hund sah, den sie natürlich für einen Wolf halten musste, da wurde sie wieder ängstlich. Zu meiner Freude suchte sie Schutz bei mir. Ich ging ein paar Schritte weiter, pfiff dem Hund, der sofort ankam und mich begrüßte, wie er es immer tat. Eva betrachtete das Bild mit ungläubigem Staunen. Aber es dauerte nicht lange, so traute sie sich auch, das Tier am Kopf zu kraulen. Er nahm die Witterung und fortan gehörte Eva in seinem Kopfe zu mir. Wir waren für ihn eins.

Heute wurde es nichts mehr mit dem Fischen. So trugen wir unsere Beeren in einem fast feierlichen Zuge, dem Hunde folgend zu meiner Hütte, vor der das Feuer noch immer schwach brannte.

Als Eva den Rauch sah, blieb sie wie angewurzelt stehen und wollte nicht weitergehen. Aber der Hund war schon beim Feuer und legte sich ruhig in seine Nähe. Das half mehr als viele Worte. Bald saßen wir beide auch dort und aßen unsere Beeren. Aber ihr Staunen blieb.

Darum musste ich ihr an diesem Abend erst einmal erzählen, was es mit dem Feuer und dem Hund auf sich hatte. So berichtete ich ihr von meinen bisherigen Abenteuern, und sie hörte aufmerksam zu. Wenn ich etwas erzählte, was ihr vielleicht gefährlich vorkam, so konnte es geschehen, dass sie mich am Handgelenk fasste. Ich merkte bald, dass mir das gefiel. Darum erzählte ich auch Geschichten, die zwar nicht direkt unwahr, doch im Hinblick auf Gefahren etwas übertrieben waren. Jedenfalls hatte sie manchmal ein kleines bisschen Angst um mich, und ihr Vertrauen wuchs.

Ich war ganz glücklich. Ich konnte mit einem anderen Menschen über mich reden. Und ich würde sicher bald auch ihre Welt kennenlernen. Gemeinsam würden wir unsere Welt erfahren.

Ohne dass wir es bemerkt hatten, war es Nacht geworden. Zwar schien ein heller Mond, doch konnte ich Eva leicht überreden, bei mir zu bleiben, weil es vielleicht doch gefährlich sei, im Dunkeln zu ihrem Schlafplatz zu gehen. Ich wollte ja auch gerne noch ihre Erzählung hören. Und ich fand es eben einfach schön, dass sie bei mir war.

Als ich sie aber bat, von sich zu berichten, da schaute sie mich zuerst ganz hilflos an und breitete die Arme aus, indem sie die Handflächen nach oben drehte, um zu zeigen, dass nichts darin sei.

Dann sagte sie ziemlich leise: "Ich glaube, Eva kann dir überhaupt nichts erzählen."

Aber davon wollte ich nichts wissen. So begann sie schließlich zögernd: "Auch ich habe meine Umwelt als etwas ganz selbstverständliches angesehen. Mit der Zeit allerdings, als ich mehr Erfahrungen machte, da empfand ich es schmerzlich, dass meine Umgebung mir keine Antwort geben konnte, wenn ich wissen wollte, warum ich allein anders sei als die Wesen um mich herum, von denen ich viele doch sehr gerne hatte." Sie machte eine Pause, ehe sie fortfuhr:

"Ich hatte es gelernt, aus einer bestimmten Erde, die es an vielen Stellen gibt, kleine Schalen zu formen. Meine Hände sind ja kleiner als deine. Sieh mal!" Damit legte sie ihre kleine Hand in meine große. Der Unterschied war wirklich erstaunlich. "Also um meine Hand etwas zu vergrößern, formte ich diese Schalen. Damit erfuhr ich, dass ich etwas machen konnte, was nicht in der geschaffenen Natur vorkam. Und ich konnte es wieder zerstören, etwa, wenn es mir nicht recht gelungen war. Mir kam der Gedanke, der Schöpfer könnte seine Schöpfung auch so ähnlich aus der Erde geformt haben.

Ich rief zum Schöpfer, aber er blieb stumm. Mir kam es vor, als beobachte er mich aus einem Versteck und lache über meine Ratlosigkeit. Ah, du hast mich sicherlich auch beobachtet, vorhin am Fluss, als ich auf deine Spur stieß!"

Ich musste es zugeben, denn ich wollte immer bei der Wahrheit bleiben. Ich wusste ja damals überhaupt noch nicht einmal, dass es Lüge gab.

Plötzlich glaubte sie mich zu erkennen: "Adam, bist du der Schöpfer?"

"Nein, nein! Bestimmt nicht! Der Schöpfer muss viel mächtiger sein, viel weiser. Aber ganz bestimmt liebt er seine Schöpfung und mit ihr uns. So denke ich es mir."

"Na gut. Ich will dir weiter erzählen, aber du darfst nicht lachen. Nachdem ich dich kennengelernt habe, ist mir klar geworden, dass ich mich durch diese Schale, die ich gemacht habe, geändert habe. Ich aß nämlich nicht mehr, wie du, meine Beeren, Körner und Wurzeln sofort, wenn ich sie fand, sondern sammelte sie in die Schale und aß sie später in Ruhe an einem Platz, den ich mir dazu aussuchte.

Noch etwas geschah!

Vorhin habe ich erzählt, wie ich durch das Formen der Schalen auf den Schöpfer gestoßen bin. Ich bin auf dem Wege noch ein wenig weiter gegangen: Ich habe mir aus Lehm kleine Figuren geformt. Nur so groß!" Sie spreizte Daumen und Zeigefinger ihrer Hand, um anzudeuten, wie groß die Figuren gewesen seien. Zuerst zerfielen sie immer wieder, wenn sie trocken wurden. Schließlich lernte ich aber doch, wie ich es besser machen konnte. So entstanden Tiere aller Art. Zu meinem Leidwesen blieben sie alle ohne Leben. Wenn der Schöpfer seine Schöpfung und auch uns aus Lehm gemacht hat, wie ich glaube, dann hat er noch etwas dazu getan: die Lebendigkeit."

Sie schwieg. Auch ich wurde nachdenklich. Plötzlich sah sie mich an und fragte:

"Adam, hast du manchmal Träume? Ich meine, ich möchte wissen, woran du denkst, wenn du nachdenkst. Was du dir wünschst!"

Damit brachte sie mich ganz schön in Verlegenheit. "Na, weißt du", begann ich zögernd, "meist denke ich, wie ich das trockne Holz für das Feuer heranschaffen kann, wie ich einfacher an meine Nahrung komme. Auch an den Hund muss ich denken. Aber wenn ich nachts auf meinem Lager liege und noch nicht einschlafe, wenn ich die Sterne sehe, oder das Geheul des Sturmes höre, dann fällt mir der Schöpfer ein. Dann frage ich mich, was für ein wunderbares Wesen er doch sein muss, und warum er die Welt, und besonders mich, geschaffen haben mag. Ich weiß ja, dass ich anders bin als die Tiere und Pflanzen. Aber meine Natur ist auch vergleichbar mit der ihren. Warum hat er mich geschaffen als ein Wesen, das nach ihm fragt? Das möchte ich wissen."

Ich schwieg und es trat wieder Stille ein. Erst nach einer Weile sagte Eva:

"Adam, ich möchte dir dabei helfen! Das sage ich nicht so leichthin. Ich lese, wie du auch, in der Natur, wie jedes einzelne Wesen allen anderen durch sein Leben dient. Wenn ich dir diene und du mir, und wir beide allen unseren Mitgeschöpfen, dann wird sich der Schöpfer uns vielleicht offenbaren. Ich habe das Gefühl, dass er seine Schöpfung zu seiner Freude geschaffen hat. Folglich, meine ich, müssten wir beide gemeinsam ihm näher kommen, wenn wir uns, eingeordnet in die Natur, in seinen Dienst an seiner Schöpfung stellen."

Der Mond schien, das Feuer brannte, ihre Augen leuchteten, als sie mich jetzt anschaute. Ich war glücklich und außerstande mich zu rühren.

Das "wir beide gemeinsam" zitterte noch in meinem Herzen.

Da sprang sie plötzlich auf und gab mir einen Kuss auf meine Lippen. Dann drehte sie sich um und lief weg in die Dunkelheit des Waldes. Sehen konnte ich sie nicht mehr. Ich rief und horchte, rief und horchte. Nichts!

Es hatte keinen Sinn, ihr zu folgen und sie in der Dunkelheit zu suchen. Da fiel mir der Hund ein. Vielleicht fand er sie. Ich rief ihn und sagte nur "Such!", da war er auch schon verschwunden. Wenig später hörte ich an seinem Bellen, dass er sie gefunden hatte. Ich ging dem Gebell nach und fand sie auf der Erde kauernd und den vor Freude winselnden Hund kraulend. Ohne ein Wort zu sagen, zog ich sie an mich und gab ihr meinen ersten Kuss.

"Du! ich bin ganz glücklich über deine Worte und deinen Vorschlag. Ja, ich glaube, das ist der Weg. Ich fühle, es ist unser Auftrag, der Schöpfung zu dienen, sie zu pflegen und zu hegen. So werden wir dem Schöpfer näherkommen. Wir werden ihn gemeinsam erleben!" Ich legte meinen Arm um ihre Schulter und sie den ihren um meine Hüfte. So gingen wir zum Feuer zurück. Dort haben wir noch lange zusammen gesessen und miteinander geredet. Jeder wollte vom anderen so viel wie möglich erfahren.

Ich hatte ja Eva von Anfang an als meinesgleichen erkannt. Als einen Menschen wie ich selbst war. Darum hatte ich sie ja "Eva" d.h."Menschin" genannt. Später nannte ich sie oft zärtlich "Meine Rippe". Aber ich erfuhr sie auch als eine ganz andere. Zum Beispiel erzählte sie mir:

"Ich habe, sooft ich sie fand, mit den Kindern von Ziegen, Schafen, Hasen, Bären, Affen gespielt. Hab' sie gestreichelt, bin mit ihnen herumgesprungen und habe ihnen Futter gebracht. Manchmal haben mir die Mütter ihre Kinder auch den Tag über anvertraut. Ich war dann stolz und glücklich. Ob wir Menschen auch Kinder haben werden?"

"Eine solche Frage habe ich mir noch nie gestellt, Eva, aber..."

Ich habe in meinem ganzen Leben nicht aufgehört, über sie, ihr Denken und Fühlen, zu staunen. Gerade ihr Anderssein beglückte mich auf unsagbare Weise. Ich wüsste gar zu gerne, ob mein Anderssein ihr gegenüber auch ihr so viel Glück bescheren kann. Ich hoffe es jedenfalls. Durch Evas "Wir beide gemeinsam" war etwas ganz Neues in unser Leben getreten, war zwischen uns entstanden. Wir haben es später unsere Liebe genannt. Aber das ist auch nur ein Wort für etwas ganz Unsagbares.

An diesem Abend siegte schließlich doch die Müdigkeit über uns. Wir ließen uns auf den Laubhaufen fallen, auf dem ich bisher allein geschlafen hatte, und waren sofort eingeschlummert. Eva hatte ihren Kopf an meine Schulter gelegt, und so lag sie auch noch am Morgen, als wir gleichzeitig erwachten, die Augen aufschlugen und uns wiedererkannten, während die Sonne schon ziemlich hoch am Himmel stand.

Von diesem Tag an war alles anders bei uns beiden. Wir waren entschlossen, unseren weiteren Lebensweg gemeinsam zu gehen. Eva zeigte mir ihren kleinen Garten, den sie angelegt hatte, nannte mir die Namen der Pflanzen und ihre Eigenschaften. Immer wieder musste ich riechen und probieren.

Sie zeigte mir auch ihre Tonfiguren. Aber die machten keinen großen Eindruck auf mich. Sehr beeindruckte mich dagegen ihre Wohnhöhle, die durch einen dichten Vorhang von Lianen gegen Regen geschützt war.

Wir beschlossen, in Zukunft dort zu wohnen, obwohl ich anfangs Einwände hatte wegen der Unbeweglichkeit. Aber Eva meinte, wir könnten doch den Garten vergrößern, damit er genug brächte für uns beide. Und das Feuer wäre auch geschützter. Und schließlich wären wir ja nun zwei, die Nahrung und Feuerholz heranschaffen könnten. Damit war mein unstetes Leben, das ich so sehr geliebt hatte, zu Ende. Aber ich gab es gerne auf, hatte ich doch nun Eva, mit der ich in einem unermüdlichen Gedankenaustausch über alles, das man sich vorstellen kann, lebte. Ihr ganzes Wesen machte mich in einer Weise glücklich, wie ich es bisher nicht gekannt hatte. Und ich hatte nichts mehr im Sinne, als auch sie glücklich zu machen.

Wir waren unserem Schöpfer dankbar dafür, dass er unsere Einsamkeit verstanden und uns zusammengeführt hatte. Denn es war sein Werk, das war uns klar!

Schon bald aber wurden wir in unserem Glück vor eine Entscheidung gestellt, deren Folgen bis heute nicht überwunden werden konnten. Im Gegenteil entwickeln sie sich noch immer weiter und immer verheerender.

Es fing ganz harmlos an:

Eva formte immer wieder neue Schalen aus Ton. Mit Recht war sie sehr stolz darauf. Es war doch auch eine echte Schöpfung, mehr als mein Feuer, das ich ja nur in Gebrauch genommen hatte.

Aber die kleinen Schalen waren im feuchten Zustand doch sehr weich und verletzlich. Getrocknet zerbröckelten sie schnell.

Ich hatte in Evas Höhle eine kleine Mulde gemacht und Steine rundherum gestellt, damit die Feuersglut besser zusammenbliebe. Eva hatte eine fast trockene Schale auf einen dieser Steine gelegt. Als sie sie wieder wegnehmen wollte, verbrannte sie sich die Finger und die Schale fiel in die Glut. Als ich am anderen Morgen die Feuermulde leer räumte, fand ich die hart gebrannte Schale. Ich zeigte sie Eva. Sie jubelte:

"Wir haben etwas Dauerhaftes geschaffen, das der Schöpfer nicht gemacht hat. Es ist unser Werk, Adam! Auch wir Menschen können etwas schaffen."

Mit Eifer ging sie daran, weitere Schalen zu formen und zu trocknen. Ich musste heiße Glut machen und die Schalen brennen. Vieles misslang natürlich, trotzdem hatten wir bald eine ganze Reihe fertig. Manche waren so groß, dass wir mehr Nahrung darin sammeln konnten, als wir an einem Tag zum Leben brauchten. Das war gut, denn nun konnten wir einen Vorrat halten, brauchten nicht bei jedem Wetter sammeln zu gehen. Wir waren auf diese Weise auch nicht so sehr auf unser Sammlerglück angewiesen.

Wenn der Mensch etwas Neues geschaffen hat, dann fühlt er sich leicht wie der Schöpfer selbst. Ja, er übertreibt auch gern die Nutzung seiner Neuentdeckung. Kurz, wir sammelten jetzt weit mehr als wir essen konnten.

Mitten in dieser Hochstimmung ereignete sich ein Zwischenfall: Eine Ratte war durch den Duft von Nüssen in einer Schale angelockt worden und hatte versucht, an den Vorrat heran zu kommen. Dabei war das Gefäß umgekippt und der Inhalt ins Feuer gerutscht. Ich hörte das Geräusch, doch die Ratte war weg, ehe ich sie fassen konnte. Auch Eva war ärgerlich. In der Schale war das Sammelergebnis eines langen, heißen Tages.

Wir berieten miteinander, was zu tun sei. Die Ratte würde wiederkommen, das wussten wir. Und sie würde die ganze Sippschaft mitbringen

Da fiel uns der Hund ein. Er sollte aufpassen. Es dauerte nicht lange, da legte er uns eine tote Ratte vor die Füße. Wir waren erschrocken, denn wir wollten die Ratten nur fernhalten, aber nicht töten.

Wir dachten ernst und kritisch über den Vorfall nach. Bisher hatten wir nur dann getötet, wenn wir Hunger hatten.

"Die Ratte hatte auch Hunger", meinte Eva.

"Ja, verstehe ich. Aber warum musste sie bei uns fressen?"

"Sie folgte ihrem Trieb, weiter nichts. Sie wollte uns nichts Böses tun."

"Nichts Böses? Was ist böse?"

Eva sah mich mit großen, erschreckten Augen an, ihre Lippen zitterten.

"Adam", sagte sie leise, "das Wort habe ich im Traum erfahren. Mir war, als gäbe es bei uns einen Baum, dessen Früchte uns die Fähigkeit geben sollten, zu wissen, was gut und böse ist. Wir würden sein, wie der Schöpfer selbst."

Wir schwiegen beide. Lange saßen wir eng umschlungen neben einander. Eva hatte zuerst einen Gedanken:

"Adam, was meinst du, sollen wir die Schalen zerbrechen, damit wir keine Vorräte mehr haben können und uns darum niemand mehr welche auffressen kann?"

"Nein, Eva, das will ich gewiss nicht. Ich will auch nicht das Feuer ausgehen lassen, obwohl..."

"Was obwohl?"

"Obwohl ich merke, dass es uns unserer Umwelt entfremdet. Die Tiere haben Angst vor dem Feuer."

Wieder schwiegen wir beide eine ziemlich lange Zeit. Dann begann Eva wieder:

"Bedenke, Adam, der Schöpfer hat uns mit Verstand ausgestattet. Wir sind imstande und daher berufen, die Natur zu erkennen und zu beherrschen. Übe ich nicht auch Herrschaft über meinen Garten aus, wenn ich entscheide, was nützliche Pflanze ist, die wir essen wollen, und was Unkraut oder gar schädliche Raupe?"

Noch einmal blieben wir eine Weile stumm und hingen unseren Gedanken nach. Dann begann ich:

"Wir sind ohne unsere ausdrückliche Entscheidung auf diesen Weg gelenkt worden, aber..."

"Aber", ergänzte Eva, "jetzt haben wir uns für ihn entschieden."

"So ist es!" stimmte ich zu.

Es war uns beiden klar, dass wir von dieser Entscheidung nie mehr zurück konnten und wollten. Aber es war uns ziemlich unwohl dabei. Wir kamen uns geradezu nackt vor, wenn wir daran dachten, wie wir unsere Entscheidung unseren Mitgeschöpfen gegenüber begründen sollten. Über die warfen wir uns ja zum Vormund oder gar zum Richter auf. Eine Vormundschaft, die für einzelne und für immer mehr den Tod bedeutete.

Denn immer mehr vertrauten wir unserem eigenen Urteil, was Gut und Böse das nannte, was für uns vorteilhaft oder nachteilig war.

Immer mehr vertrauten wir den gesammelten Vorräten mehr als der Vorsorge des Schöpfers, wie wir das bisher getan hatten.

Immer öfter töteten wir, um unsere Vorräte, unsere Herden und unsere Garten- und Feldfrüchte zu schützen.

Immer tiefer griffen wir in das Gleichgewicht der Schöpfung ein.

Immer despotischer wurde unsere Herrschaft, die nur noch ihren eigenen Vorteil kannte und nicht mehr den Willen des Schöpfers zu erfüllen suchte.

So kam durch uns Menschen der Tod in die Welt.

Allerdings ahnten wir damals, am Anfang, noch nicht, dass der Mensch sogar seinesgleichen nach Gut und Böse einteilen würde. Wir haben Gott als den Mächtigen und Weisen erfahren, aber unsere Erfahrung hatte nicht die Kraft, dass wir uns auf seine Macht und seine Weisheit vertrauensvoll verließen. Stattdessen setzten wir auf unseren Verstand, unsere Kräfte und unseren Besitz.

Großmutter! Großvater!

Wäre es denn nicht möglich, die damalige Entscheidung zurückzunehmen, sodass der Mensch wieder eins wird mit der Natur, in der es kein Gut und kein Böse gibt?"

"Nein, das ist nicht möglich. Und auch nicht wünschenswert, denn konsequenterweise gelangten wir dann zu einer menschenfreien, oder, im wahrsten Sinne, unmenschlichen Welt.

Gott will aber den Menschen. Und er gab ihm die Möglichkeit freier Entscheidung und die Gewalt über seine Mitgeschöpfe. Er wird seine Welt vollenden, trotz des Menschen und mit ihm."

"Mit dem Menschen, meinst du?"

"Ja, darum ist er Mensch geworden. Jesus hat uns den Weg gewiesen: Seine Nachfolge!"

"Das sagt uns aber noch nicht genug!"

"Dann solltet ihr drei Dinge festhalten:
Jesus hat uns einen unerschütterlichen Glauben an den Schöpfer, den er unseren Vater nennt, vorgelebt.
Jesus hat uns aufgefordert, Diener aller zu sein, so wie er es uns bis ans Kreuz gewesen ist.
Ich möchte heute, nach den Erfahrungen, die wir mit den Fähigkeiten des Menschen machen, dieses `aller´ nicht auf die Menschen beschränken, sondern auf die ganze Schöpfung, auf alle Geschöpfe ausdehnen. Denn wir wissen doch, dass der Mensch ohne die auf die Dauer auch gar nicht leben kann."

"Und drittens?"

"Die beiden genannten Wegweisungen Jesu wären wohl in der Vergangenheit längst entweder verblasst oder zu einem politischen oder philosophischen System, also wiederum zu einer Scheidung von Gut und Böse, missbraucht worden. Aber Jesus hat auch die Liebe zum Mitmenschen, sogar zum fehlerhaften, gefordert und vorgelebt.

Die Liebe ist die göttliche Kraft, die den Menschen und die Schöpfung vor dem Menschen retten kann."

"Die Stimme Jesu ist nach zweitausend Jahren kaum noch zu vernehmen."

"Sie war auch während dieser Zeit oft sehr schwach. Aber bedenket, die Entwicklungen in der Schöpfung haben immer unvorstellbar lange gedauert. Ihr wisst doch, dass auch die Alpen immer noch wachsen, aber wir können weder diese, noch andere laufende Veränderungen kaum wahrnehmen, weil sie zu langsam sind.

Auch die Menschen insgesamt ändern sich nur unsagbar langsam. Zweitausend Jahre sind offenbar für die Feststellung einer Änderung der Menschen viel zu wenig. Wir müssen also nicht resignieren, sondern wir dürfen uns freuen, dass Gott die Weltgeschichte nicht schon beendet hat.

Ihr wäret ja dann auch gar nicht mehr geboren. Wie schade wäre das!"

Aber nicht nur ihr freut euch über euer Leben, sondern auch unser Schöpfer. Wir dürfen also hoffen."


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